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Format: Book + DVD-Digipack for free
Texts by: Patricia Campelo, Carlos Castresana, Cristóbal Gómez Benito, Christoph Haas, Christoph Hübner, Paco Nadal, Rafael Poch-de-Feliu, Johanna Pumb, Georg Seeßlen, Kerstin Stutterheim and Juan Zapater
Language:
Book: English, German & Spanish
DVD: Spanish with burnt-in German subtitles

THIS SPECIAL PACKAGE FOR GERMAN-SPEAKING CLIENTS INCLUDES THE BOOK "FRANCO´S SETTLERS: AN EXAMPLE OF THE SUPPRESSION OF THE SEARCHING DOCUMENTARY FILM" PLUS A FREE DVD EDITION OF THE FILM "FRANCO´S SETTLERS" BY THE FEDERAL AGENCY FOR CIVIC EDUCATION (Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, a public authority providing citizenship education and information on political issues for all people in Germany). In Spanish language with burnt-in German subtitles.

Package Book + 2 DVD
Franco´s Settlers (DVD)
Franco on Trial (DVD)

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ÜBER DAS BUCH "Die Siedler Francos: Ein Beispiel für die Zurückdrängung des suchenden Dokumentarfilms"


Der Neoliberalismus bestimmt inzwischen Inhalt und Ästhetik von Dokumentarfilmen. Der klassische, offene und suchende Dokumentarfilm findet kaum noch statt. An seine Stelle ist die formatierte geschlossene Dokumentation getreten, die sich den Regeln des Spiel-, Werbe- und Propagandafilms unterwirft. Es geht um maximale Emotionalisierung und Identifikation mit den Helden der Geschichte. Festivals, Filmförderer und TV-Anstalten fordern und fördern seit zwei Jahrzehnten solche marktgerechten Wohlfühl-Filme. Grautöne, Skepsis, Komplexität, Distanz zum Sujet und zum Mitdenken Herausforderndes sind kaum noch erwünscht.

Dieses Buch versucht einerseits anhand des Films Die Siedler Francos zu erläutern, welche Schwierigkeiten Filmarbeiter haben, wenn sie sich diesem neoliberalen Einheitsformat widersetzen. Anderseits ist es das Bemühen, sich mit dem Thema des Films, nämlich der in Spanien nur unzureichend stattgefundenen Vergangenheitsbewältigung bezüglich des Bürgerkrieges und der Franco-Diktatur, näher zu beschäftigen.

Herausgeber sind die Filmemacher Lucía Palacios y Dietmar Post

Eine Textsammlung mit folgenden Autoren: Patricia Campelo, Carlos Castresana, Cristóbal Gómez Benito, Christoph Haas, Christoph Hübner, Paco Gómez Nadal, Rafel Poch-de-Feliu, Johanna Pumb, Georg Seeßlen, Kerstin Stutterheim, Juan Zapater


KURZINHALT ZUR GRATIS DVD DER BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG

Der zwischen 2008 und 2012 von Lucía Palacios und Dietmar Post gedrehte Dokumentarfilm Die Siedler Francos zeichnet ein detailliertes Porträt des 1955 gegründeten Dorfes Llanos del Caudillo (Die Ebenen des Führers). Die Entwicklung der kleinen Gemeinde wird eingebettet in den allgemeinen Kontext der spanischen Geschichte von Francos Machtergreifung bis hinein in die Gegenwart. Gespräche mit den heutigen Bewohnern, ehemaligen Lehrern, Verwaltern, Ingenieuren, Politikern, Historikern und Soziologen wechseln sich ab mit teilweise bis dahin noch unveröffentlichtem Archivmaterial. Im Zentrum steht die Frage nach dem Umgang mit dem Erbe der Diktatur. Ein Erbe, welches die spanische Gesellschaft bis heute spaltet.

In der Region La Mancha existiert ein Dorf, dessen Name seinem Erbauer Tribut zollt. Llanos del Caudillo (Die Ebenen des Führers) ist eines von dreihundert Siedlerdörfern, die während der Franco-Diktatur (1939-1975) für verarmte Landbauern errichtet wurden. Von diesem Siedlungsprojekt waren fünfzigtausend Familien betroffen. Dabei orientierte sich das Franco-Regime an Benito Mussolinis Siedlungspolitik im faschistischen Italien. Ziel war es, „den neuen faschistischen Menschen zu schaffen, der antiurban und Anti-Arbeiterklasse, an sein Land gebunden und dem Regime treu ergeben ist. Einem Regime, dem er alles verdankt: Haus, Land und Arbeit..., alles unter Kontrolle der Partei.” (Auszug aus der Anordnung zum Siedlungsprojekt „Città nuove“).

Im Jahr 2008 besuchen die Filmemacher für sechs Wochen das Dorf, um lange und intensive Gespräche mit drei verschiedenen Siedlergenerationen aufzunehmen. Des Weiteren befragen sie den ersten faschistischen Bürgermeister, den ersten Priester, die ersten beiden Dorfschullehrer und den ersten Agronomen des Siedlerinstituts. Außerdem kommen zu Wort: verschiedene Experten und Historiker, die Politiker Felipe González (spanischer Ministerpräsident der Jahre 1982-1996) und José Utrera Molina (Wohnungsbauminister und Minister der “nationalen Bewegung“ unter Franco). Damit enthält der Film eine große Spannbreite an Meinungen.

Während der Dreharbeiten werden brisante Dokumente entdeckt. Dokumente, die kurz vor ihrer Vernichtung standen und erst in letzter Minute gerettet werden konnten. Sie datieren bis auf die Gründerjahre des Dorfes zurück. Erstmals gibt es schriftliche Beweise für die von vielen Siedlern lang gehegte Vermutung, dass sie wirtschaftlich betrogen und politisch bespitzelt wurden. Der Fund veranlasst den Bürgermeister zu der Aussage: “Diese Dokumente beinhalten die Geschichte eines Dorfes ohne Geschichte. Endlich haben wir es schwarz auf weiß.”

Das, was als ein unbekanntes Kapitel innerhalb der spanischen Geschichte beginnt, entwickelt sich im Verlauf der Filmhandlung zusehends zu einem Spiegelbild der aktuellen spanischen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, in der derjenige Richter, der die Gräueltaten des Franco-Regimes untersuchen lassen will, selbst zum Angeklagten wird und elf Jahre Berufsverbot erhält. Parallel zu den Ereignissen um den auch international bekannten Untersuchungsrichter Baltazar Garzón verleiht die Francisco-Franco-Stiftung (man stelle sich heute eine Adolf-Hitler-Stiftung vor) dem Falangisten Utrera Molina für die Verteidigung der Ideale der „nationalen Bewegung” einen Orden. Diese beiden Ereignisse werden im Film zum Sinnbild für die Zerrissenheit des Landes bezüglich des Erbes der Franco-Diktatur.

Die Siedler Francos versucht, die Bedeutung dieses Erbes zu untersuchen. Was weiß man über die Figur des Diktators, was nicht? Und was wird noch immer bewusst oder unbewusst an Informationen zurückgehalten oder gar versteckt? Der Film schaut dabei in die Vergangenheit, um den Schlüssel zur Gegenwart zu finden, eine Gegenwart, in der die Figur des Diktators bis zum heutigen Tag von vielen in guter Erinnerung behalten wird. Demgegenüber fordern viele andere Spanier Aufklärung über die massiven Menschenrechtsverletzungen aus dem Spanischen Bürgerkrieg und der 36-jährigen Diktatur. Ca. 120.000 Opfer franquistischer Gewalt gelten bis heute als „verschwunden“. Eine Generalamnestie aus dem Jahre 1977 verhindert jedoch die Strafverfolgung politisch motivierter Delikte aus aus jener Zeit. Deshalb versuchen Franco-Opfer, mit Hilfe eines argentinischen Gerichts Verbrechen der Franco-Diktatur aufzuarbeiten.

Im Gegensatz zu anderen Filmen über das „historische Andenken“ (der spanische Begriff für Vergangenheitsbewältigung), in denen nur aus der Opferperspektive erzählt wird, zeichnet Die Siedler Francos ein Gesamtbild der spanischen Diktatur. Dabei kommen auch Anhänger Francos zu Wort, die während der Diktatur in der Hierarchie weit oben standen und von dieser Zeit bis heute profitieren. Gleichzeitig liefert der Film ein präzises Abbild dessen, was es bedeutete, in einer Diktatur zu leben. Es sind die kleinen Geschichten der Gängelung und des Missbrauchs, die das ganze System einer korrupten Gesellschaft offen legen. Damit steht dieser Dokumentarfilm in der Tradition filmischer Geschichtsauseinandersetzungen wie Claude Lanzmanns Shoah und Eberhard Fechners Der Prozess.

Publikumspreis Festival du Cinema Latino Américain de Montreal 2015
Bester Dokumentarfilm New England Festival of Ibero American Cinema 2014
Ahmed Attia Preis 2011 zur Förderung des Dialoges zwischen den Kulturen

TECHNISCHE ANGABEN

Länder: BRD, Spanien | Jahr: 2016 | Länge: 113 Min. | Bild: PAL, Farbe, 16:9
Ton: Stereo | Ländercode: 0
Originalfassung auf Spanisch mit deutschen Untertiteln



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